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Artist in Residence 2016: »in/trans/formation«
»Synopsis«
Denny Brückner
Grafik und Zeichnungen
Ausstellung vom 11. September bis 30. Oktober 2016
Die Projektidee des diesjährigen Artist in Residence-Preisträgers Denny Brückner zum Ausschreibungsthema in/trans/formation war die
zeichnerische Umsetzung des ihn umgebenden Umfelds im dreimonatigen Stipendienzeitraum in der Katholischen Akademie Schwerte.
Drei Bereiche standen dem Künstler hierbei unmittelbar als »Modell« zur Verfügung: die Architektur, die Menschen und vor allem die Natur.
Denny Brückner erkundete mit Skizzenblock und Fotoapparat den an die Akademie angrenzenden Schwerter Wald und hielt zunächst seine
Beobachtungen wie in einer Art Tagebuch bildnerisch fest. In einem weiteren Arbeitsschritt setzte er diese »Aphorismen des Waldes« in sei-
nem Atelier in großformatige Zeichnungen um, die mit abstrahierenden Motiven einen Transformationsprozess freisetzen: eine Baumwurzel
kann zu einem Torso mutieren, eine Baumkrone weckt Assoziationen an eine architektonische Struktur. Neben der traditionellen analogen
Zeichnung mit Bleistift, Farbstift oder Tinte experimentierte der Künstler auch mit der digitalen Variante, d.h, er verwendete sein Tablet mit
einem speziellen Stift als Skizzenbuch. Diese, auf dem Bildschirm entstandenen Bilder, wurden dann in einem Blow-up-Verfahren groß-
formatig ausgedruckt.
Ein sehr erfolgreich verlaufender Kunstworkshop mit Schwerter Bürgern und Flüchtlingen im Juni 2016 eröffnete einmal den Teilnehmern
Einblicke in die Arbeit eines professionellen Zeichners, inspirierte zu eigener Kreativität und verhalf wiederum Denny Brückner zu weiteren
geeigneten »Modellen« für seine Porträtstudien.
In einer Zusammenschau (»Synopsis«) stehen diese zeichnerischen Reflexionen und Porträts nun wie in einer Art künstlerischem Labor
nebeneinander: Innerhalb von drei Monaten hat Denny Brückner einen eigenständigen Bildkosmos geschaffen, der mit dieser umfangreichen
Ausstellung präsentiert werden kann: Alle Arbeiten (ca. 60) sind im Rahmen des Stipendiums entstanden.
Apl. Prof. Dr. Stefanie Lieb